Sehbehindertentag 2022

Am kommenden Montag findet zum 24.-mal der Sehbehindertentag statt. 1998 vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e.V. eingeführt, begleitet uns dieser Tag bis heute und am 06. Juni ist es wieder so weit. Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, um über Sehbehinderungen aufzuklären und Nichtbetroffenen diese Thematik näherzubringen.


Viele Menschen denken bei einer Sehbehinderung direkt an vollständig erblindete Menschen. Es gehören aber noch viele weitere Stufen zu einer Sehbehinderung. Allgemein handelt es sich immer um eine dauerhafte und massive Einschränkung des Sehens. Die visuelle Wahrnehmung des Betroffenen ist so weit beeinflusst, dass dadurch Komplikationen im Alltag auftreten können. Eingeteilt wird eine Sehbehinderung in Schweregrade, bei denen das bessere Auge die Grundlage bildet. Die Sehschärfe dieses Auges gibt den sogenannten Sehrest an.

Die Ursachen einer Sehbehinderung sind vielfältig. Sie reichen von organischen über optische bis hin zu funktionellen Störungen. Dabei muss das Ausmaß nicht immer eine vollständige Erblindung (Amaurose) sein. Häufig können Betroffene in der einen Situation kaum etwas erkennen, in einer anderen Lage wirkt es aber, als sei ihr Sehen nicht beeinflusst. Das führt oft zu Missverständnissen und Unklarheiten im Kontakt mit Nichtbetroffenen.

Kann man von Geburt an optimales Sehen genießen, fällt es einem sehr schwer, sich in die Lage eines sehbehinderten Menschen hineinzuversetzen. Um Konflikten aus dem Weg zu gehen, vermeiden es einige Betroffene sogar, sich zu kennzeichnen. Für Verwirrung bei Nichtbetroffenen sorgt beispielsweise ein Mensch mit sogenanntem Tunnelblick. Hier ist das Sehen in einem kleinen zentralen Bereich noch möglich, der Orientierungssinn ist aber stark eingeschränkt. Diese Menschen sind oft auf einen Blindenstock angewiesen, damit sie sich fortbewegen können und Verletzungen vermeiden. Im nächsten Augenblick ist es aber durchaus möglich, dass sich diese Person hinsetzt, um ein Buch zu lesen.

Wie jeder vielleicht schonmal gehört hat, ist das Sehen auch stark von unserer Tagesform anhängig. Brillenträger kennen eventuell das Phänomen, dass das Sehen nach einem langen Tag im Büro deutlich anstrengender wird. So ist es auch möglich, dass sich der Grad einer Sehbehinderung über den Tag hin verändert oder in Stresssituationen ausgeprägter ausfällt.

Deutschlandweit gab es im Jahr 2019 nach dem Statistischen Bundesamt 452.930 sehbehinderte, 51.094 hochgradig sehbehinderte und 76.740 blinde Menschen. Besonders im höheren Alter ist eine Sehbehinderung immer öfter auf eine Augenerkrankung zurückzuführen. Die drei häufigsten Erkrankungen sind altersbedingte Makula-Degeneration (AMD), Glaukom (grüner Star) und Diabetische Retinopathie.


Zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge Ihrer Augen sind wir für Sie da und verweisen gegebenenfalls an Ihren Augenarzt. Und sollte bei Ihnen bereits ein Grad der Sehbehinderung festgestellt worden sein, finden wir im Low Vision-Bereich unter verschiedenen Formen von Lupen und Bildschirmlesegeräten die optimale Lösung für Ihre Sehaufgaben. Sprechen Sie uns gerne an.

Beitrag: Rocktician.com,  Bild: Pexels

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